Festgeld: Neue Laufzeiten bei der Bank of Scotland

Die von vielen unabhängigen Verbraucher-Instituten wie der Stiftung Warentest vor allem für ihr Tagesgeldangebot mehrfach ausgezeichnete Bank of Scotland hatte sich beim Festgeld lange Zeit auf langfristige Laufzeiten von vier, bzw. fünf Prozent konzentriert. Das war bis vor kurzem auch konsequent und ehrlich, da die Bank mit Festgeld ja nicht ihre konstant und mit aktuell 2,2 Prozent hohen Tagesgeldzinsen unterbieten konnte und wollte. Nun hat die Bank of Scotland ihre Strategie vermutlich in Hinblick auf durch die steigende Inflation zu erwartenden Zinssteigerungen angepasst. Zusätzlich zu den bisherigen Laufzeiten bietet die Bank nun auch Festgeld für ein und zwei Jahre an.

Die Laufzeiten im Einzelnen:

Festgeld mit jährlicher Zinszahlung:

  • 1 Jahr 2,60% p.a.
  • 2 Jahre 3,00% p.a.
  • 4 Jahre 3,70% p.a.
  • 5 Jahre 4,25% p.a.

Festgeld mit monatlicher Zinszahlung:

  • 2 Jahre 2,95% p.a.
  • 4 Jahre 3,65% p.a.
  • 5 Jahre 4,20% p.a.

Bereits ab einer Laufzeit von einem Jahr liegt man damit schon deutlich besser als bei den besten Tagesgeldangeboten. Damit ist in gewisser Weise nach der Finanzkrise wieder das normale Gefüge zwischen Tagesgeld und Festgeld hergestellt. Wer sich länger bindet erhält auch die bessere Rendite.

Bemerkenswert bei der Bank of Scotland sind die transparenten Bedingungen und die ehrliche Finanzpolitik. Im Gegensatz zu anderen Anbietern hantiert die Bank of Scotland nicht mit Neukunden-Angeboten mit komplizierten Bedingungen und den inzwischen üblich gewordenen Tagesgeldangeboten mit befristeter Zinsgarantie. Auch beim Tagesgeld gibt es bei der Bank of Scotland keine Unterschiede zwischen Neu- und Bestandskunden. Dafür hat sich die Bank of Scotland ihren guten Ruf und die vielen Auszeichnungen sowohl im Tagesgeld- wie im Festgeldbereich redlich verdient.

Neue Entwicklungen beim Festgeld

Während über weite Strecken des letzten Jahres eher der Tagesgeldmarkt von sich reden machte, sorgen seit Ende 2010 die Festgelder wieder vermehrt für Schlagzeilen.
Letzten Freitag hat die Bank of Scotland ihre Festgeldzinsen innerhalb weniger Tage noch einmal erhöht und bestätigt damit den Trend hin zu steigenden Zinsen.

Die aktuellen Zinsen im Überblick:

monatliche Zinszahlung

  • 3,65% – 48 Monate (gleich)
  • 4,20% – 60 Monate (vorher 3,95%)

jährliche Zinszahlung

  • 3,70% – 48 Monate (gleich)
  • 4,25% – 60 Monate (vorher 4,00%)

Damit hat die Bank of Scotland speziell die Zinsen für die längste Laufzeit erneut angehoben. Im Gegensatz zu anderen Instituten bedeutet Festgeld bei der Bank of Scotland lange Laufzeiten. Für kürzere und flexible Anlagen punktet die Bank mit ihrem mehrfach ausgezeichneten Tagesgeldkonto. Bei der Eröffnung eines Festgeldkontos muss der Kunde ohnehin auch das kostenlose Tagesgeldkonto als Referenzkonto zur Verbuchung der Zinsen eröffnen. Bis Ende Januar erhält man bei der Neueröffnung des Tagesgeldkontos auch noch ein Startguthaben von 30 Euro.

Die Bank of Scotland hat damit für die Laufzeit von 60 Monaten zur Bigbank aufgeschlossen. Die Bigbank wurde gerade von FMH und N-TV zur besten Festgeldbank 2010 gekürt. Im Gegensatz zur Bank of Scotland bietet die Bigbank deutlich mehr verschiedene Laufzeiten an:

  • 4,70% – 10 Jahre
  • 4,50% – 7 Jahre
  • 4,25% – 5 Jahre
  • 3,90% – 48-59 Monate
  • 3,50% – 36-47 Monate
  • 3,00% – 24-35 Monate
  • 2,20% – 12-23 Monate

Interessant sind hierbei vor allem auch die kürzeren Anlagezeiträume, die inzwischen wieder mit den besten Tagesgeldangeboten konkurrieren können, bzw. darüber hinaus gehen. Damit scheint sich allmählich wieder eine natürliche Ordnung einzustellen. Wer sich mit seiner Anlage länger festlegt, wird auch mit höheren Zinsen belohnt.

Portugal rettet sich zunächst selbst vor dem Rettungsschirm

Portugal hatte sich für den den heutigen Tag vorgenommen, im Rahmen einer mit Spannung erwarteten Auktion eine gute Milliarde Euro, mindestens aber 700 Millionen Euro durch Staatsanleihen mit einer Verzinsung von unter 7 Prozent am Kapitalmarkt aufnehmen zu können. Dies waren die Vorgaben der portugiesischen Regierung, um sich nicht als weiteres Land unter den europäischen Rettungsschirm stellen zu müssen.

Vorerst hat Portugal dieses Ziel erreicht. Die Auktion brachte 1,25 Milliarden Euro ein, für kurzfristigere Anleihen bis Oktober 2014 zu 5,4 Prozent und für die zehnjährigen Staatsanleihen zu 6,7 Prozent. Vorerst ist damit ein erneuter Krisenfall im Euroraum beigelegt. Experten zweifeln allerdings an der Nachhaltigkeit dieses Erfolgs, da befürchtet wird, dass sich die portugiesische Staatswirtschaft diese Zinsen nicht leisten kann. Die Finanz- und Aktienmärkte zeigten sich heute aber erst einmal beruhigt.

Gleichzeitig forderte der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, seines Zeichens selbst Portugiese, in Brüssel eine Erweiterung des europäischen Rettungsschirms. „Wir glauben, dass die Ausleihkapazität verstärkt und der Aktionsradius erweitert werden müssen“, sagte Barroso in Brüssel. „Wir leben in Zeiten der Instabilität der Märkte. Deshalb müssen wir starke Signale geben und zeigen, dass wir alles tun, was immer notwendig ist, um die Finanzstabilität zu bewahren“, betonte Barroso im Weiteren. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte kurz vorher noch angedeutet, dass sie aktuell keine Notwendigkeit zu einer Ausweitung des Rettungsschirms sehe. Bisher sei mit Irland nur ein Land unter dem Schirm. Damit sei das Volumen noch weit davon entfernt, ausgeschöpft zu sein, betonte Merkel.

Fazit: Kurzzeitig sind die Finanzmärkte beruhigt, allerdings wäre eine gemeinsame und einvernehmliche Strategie der Euro-Länder wünschenswert, um langfristig Angriffe der Finanzmärkte auf einzelne Euro-Staaten zu vermeiden und damit die Stabilität der gemeinsamen Währung zu garantieren.

Die estnische Bigbank bietet bis zu 4,7 Prozent fürs Festgeld

Die estnische Bigbank ist schon länger in der Topliste der Festgeldanlagen vertreten. Nun hat auch die Bigbank ihre Zinsen verändert. Entgegen dem momentanen Trend hat die Bank allerdings ihre Zinsen für kürzere Laufzeiten eher etwas zurückgenommen, bzw. ganz aus dem Programm genommen, bietet dafür aber neue hohe Laufzeiten von 7 und 10 Jahren an. Bei der Laufzeit von 10 Jahren und einer Mindesteinlage über 30.000 Euro sind dabei Zinsen von 4,7 Prozent zu erzielen. Dabei handelt es sich natürlich um einen sehr langfristigen und schwer überschaubaren Anlagezeitraum. Bei Festgeldverträgen ab 65.000 Euro bietet die Bigbank sogar die Möglichkeit an, die Zinsen direkt mit dem Geldinstitut auszuhandeln.

Laufzeiten unter 12 Monaten bietet die Bigbank überhaupt nicht mehr an. Bei den Laufzeiten zwischen 12 und 23 Monaten sind die Zinsen um 0,20 Prozentpunkte gefallen. So liegen die Zinsen für eine 12 Monatige Laufzeit je nach Anlagebetrag nun bei 2,10 Prozent für Beträge bis 10.000 Euro, 2,15 Prozent für den Bereich zwischen 10.000 und 30.000 Euro und 2,20 Prozent für Anlagen über 30.000 Euro. Insgesamt unterliegen alle angebotenen Laufzeiten dieser Zinsstaffelung je nach Anlagebetrag und steigern sich bis zum Spitzenzinssatz von 4,70 Prozent. Üblich ist die Zinszahlung bei Ablauf. Bei Verträgen ab 2 Jahren Laufzeit ist auch eine jährliche Zinsauszahlung möglich, die aber mit einem Zinsabstrich von 0,05 Prozent verbunden ist.

Estland ist mit Jahresbeginn der Euro-Zone beigetreten. Dementsprechend unterliegen Festgeldanlagen bei der Bigbank der ebenfalls ab 01.01.2011 in der Eurozone erhöhten gesetzlich vorgeschriebenen Einlagensicherung von 100.000 Euro. Ob und für wen Laufzeiten von 7 oder gar 10 Jahren sinnvoll sind, mag jeder selbst entscheiden. Denkbar wäre zum Beispiel eine Anlage, um die Ausbildung von Kindern oder Enkeln abzusichern.

Die Credit Europe Bank erhöht erneut ihre Festgeldzinsen

Kurz nach unserem Artikel über steigende Festgeldzinsen für mittelfristige Anlagelaufzeiten hat die im Artikel erwähnte Credit Europe Bank ihre Zinsen erneut erhöht und überholt damit die besten Tagesgeldanlagen bei Laufzeiten ab 12 Monaten.

So erhält man nun für eine Laufzeit von 12 Monaten 2,50 Prozent pro Jahr, also 0.50 Prozent mehr als bislang. Weiterhin stiegen auch die Zinsen für 24 Monate von 2,25 auf 2,75 Prozent und für 36 Monate von 2,50 auf 3.00 Prozent. Damit hat sich die Credit Europe Bank für diese Laufzeiten an die Spitze der Festgeldangebote gesetzt. Diese Angebote gelten ab einer Mindesteinlage von 2.500 Euro.

Dieser Schritt bestätigt die derzeitige Entwicklung in Richtung höherer Zinsen besonders beim Festgeld und es ist zu erwarten, dass auch Mitbewerber der Credit Europe Bank nachziehen werden. Ein weiteres Indiz für eine nach oben deutende Zinsentwicklung ist auch der Anstieg der Zinsen bei der Kreditvergabe. Speziell Immobilienkredite sind in der letzten Zeit bereits, wenn auch noch moderat, gestiegen.

Diese Entwicklung macht nun eindeutig Festgeldanlagen gegenüber Tagesgeld nach langer Zeit wieder interessant. Wenn man also sicher ist, dass man einen bestimmten Betrag in absehbarer Zeit nicht benötigt und diesen sicher aber trotzdem gut anlegen will, kann man nun wieder zum Festgeld greifen. Da das Zinsniveau aktuell zu steigen scheint, empfiehlt es sich allerdings, sich nicht zu langfristig festzulegen. Dies macht bei dem Angebot der Credit Europe Bank vor allem die Laufzeit von 12 Monaten interessant. Selbst wenn die Zinsen in der Zwischenzeit moderat steigen, kann man damit nicht allzu viel falsch machen.

Auch kurzfristige Festgeldanlagen holen auf

Nachdem im vergangenen Jahr Festgeld gegenüber Tagesgeldangeboten eher ein Schattendasein geführt hat, wenn man sich nicht für etliche Jahre festlegen wollte, gibt es aktuell zwei Angebote, die sich mit Zinsen von 2,00 Prozent für moderate 12 Monate im Bereich der besten Tagesgeldkonten bewegen. Im Gegensatz zu den meisten inzwischen ausgelaufenen oder auslaufenden Tagesgeldangeboten des vergangenen Jahres mit einer Zinsgarantie von drei bis sechs Monaten bieten diese Konten für Anleger, die sich nicht ständig mit den neuesten Zinsentwicklungen herumschlagen wollen, eine gute Alternative um einen gewissen Betrag für ein Jahr mit sicheren zwei Prozent anzulegen.

Die SWK Bank bietet die zwei Prozent für 12 Monate ab einer Mindesteinlage von 10.000 Euro an, nach oben ist das Angebot unbegrenzt. Da die SWK Bank aber nur der ab Jahresanfang erhöhten gesetzlichen Einlagesicherung der EU unterliegt, gilt damit zumindest für konservative und vorsichtige Anleger die Grenze von 100.000 Euro.

Bei der Credit Europe Bank reicht eine Einlage von 2.500 Euro, um in den Genuss von 2,00 Prozent Zinsen bei 12 Monaten Laufzeit zu kommen. Auch hier unterliegen die angelegten Gelder der gesetzlichen europäischen Einlagensicherung von 100.000 Euro.

In unserem Festgeldvergleich finden Sie diese Angebote bei Eingabe der entsprechenden Konditionen (Anlagebetrag und 12 Monate Laufzeit) an oberster Stelle und gelangen von dort mit nur einem Klick zu den entsprechenden Angeboten auf den jeweiligen Websites der Banken.

Fazit: Lässt man mal das bislang sehr stabile Tagesgeldangebot der Bank of Scotland mit aktuell 2,2 Prozent außen vor, kann man als Anleger bei diesen zwei Angeboten nicht viel falsch machen. Vor allem dann, wenn man einfach einen gewissen Betrag für den überschaubaren Bereich von einem Jahr anlegen will, ohne sich ständig über aktuelle Zinsentwicklungen Gedanken machen zu müssen.

Langfristige Sparverträge: Klagen lohnt sich!

Der Bundesgerichtshof hat in einer Entscheidung über die Klage einer Kundin gegen die Deutsche Bank der Kundin recht gegeben. Die Bankkundin hatte auf die Nachberechnung ihrer Zinsen aus 24 Prämiensparverträgen mit einer jeweiligen Laufzeit von 15 Jahren geklagt. Die fraglichen Sparverträge waren bereits zwischen 1986 und 1989 mit einer laufende Zinsanpassung und einer abschließende Bonuszahlung in Höhe von 15 Prozent der Sparsumme abgeschlossen worden. Die Deutsche Bank passte die Zinsen auf Grundlage einer von der Bundesbank veröffentlichten Zeitreihe an und veränderte auch die Höhe der fälligen Boni.

Der BGH hat dem Anspruch der Kundin auf die Nachberechnung ihrer Zinsen mit der Begründung, dass der Vertrag eine unwirksame Berechnungsmethode vorschreibe Recht gegeben. In einem solchen Fall dürfen die Banken bei dieser Neukalkulation nicht nach ihren Geschäftsinteressen vorgehen. Vielmehr müsse eine Lösung gefunden werden, die der Realität eines langfristigen Prämiensparvertrages möglichst nahe komme und den Kundeninteressen Rechnung trage. Weiterhin befand der BGH: Die Zinsanpassungsklausel sei unwirksam, da die möglichen Zinsänderungen kaum kontrollierbar seien. Der Referenzzins müsse sich nach vergleichbaren langfristigen Spareinlagen richten. Außerdem dürfen die Geldinstitute keine fiktive Kapitalertragssteuer von dem Guthaben abziehen. Diese seien zum Zeitpunkt der Nachberechnung weder angefallen noch von den Banken an die Finanzbehörden abgeführt worden.

Obwohl es sich bei der Nachzahlung an die Kundin “nur“ um einen Betrag von 76 400 Euro handelt, den die Deutsche Bank aus der Portokasse bezahlen kann, ist die Signalwirkung dieser Entscheidung nicht nur für die Deutsche Bank, sondern für alle Kreditinstitute schmerzhaft. Es bleibt abzuwarten, ob und in welchem Umfang sich diese Entscheidung langfristig auf das Vertrauensverhältnis zwischen Banken und ihren Kunden auswirken und weitere Klagen in ähnlich gelagerten Fällen nach sich ziehen wird.

Resümee des EU-Gipfels in Brüssel

In Brüssel haben sich die Staats- und Regierungschefs auf einen dauerhaften Rettungsschirm für bedrohte Euro-Staaten geeinigt. Die neue Regelung soll ab 2013 den in Folge der Finanz- und Bankenkrise beschlossenen Schutzschirm ersetzen. Details zur Ausgestaltung des neuen Rettungsmechanismus wurden nicht bekanntgegeben. Die Staats- und Regierungschefs einigten sich aber auf eine Änderung des Lissabonner Vertrages, um den neuen Krisenmechanismus rechtlich zu verankern.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht ihre Forderungen erfüllt. „Wir sind sehr zufrieden“, hieß es aus der deutschen Delegation. Der Krisenmechanismus werde nur als letztes Rettungsmittel eingesetzt, wenn die Eurozone als Ganze bedroht sei. Außerdem werde es Hilfen nur unter strengen Bedingungen geben, hieß es weiter aus ihrer Umgebung.

Die von Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker vorgeschlagenen Euro-Bonds, also gemeinschaftliche Staatsanleihen für die alle Euro-Staaten gemeinsam haften, ist vorerst aufgrund des Widerstands Deutschlands, Frankreichs und zuletzt auch der Niederlande vorerst vom Tisch. Experten gehen allerdings davon aus, dass der Vorschlag bei einer Verschärfung der Euro-Krise wieder aus der Schublade gezogen wird.

Ziel der diskutierten Maßnahmen ist es in Zukunft zu vermeiden, dass die internationalen Märkte einzelne Euro-Staaten angreifen und damit die finanzielle Stabilität dieser Staaten und damit den Euro als gemeinschaftliche Währung schwächen. Die Problematik in der EU besteht vor allem in der unterschiedlichen Wirtschaftsstärke der Euro-Länder. Im Gegensatz zu den USA handelt es sich bei der EU und speziell der Euro-Zone finanztechnisch gesehen nur um eine Währungsunion mit einer nur sehr eingeschränkt gemeinschaftlichen Finanzpolitik. In Zukunft wird es aber für die Stabilität des Euro unabdingbar sein solidarisch wirtschaftlich geschwächte Euro-Länder zu stützen, die Bedingungen dafür aber so zu gestalten, dass sich weder einzelne Staaten unter einem Rettungsschirm ausruhen können, noch die Bedingungen für eine gemeinschaftlich Unterstützung derart scharf zu gestalten, dass die unterstützten Volkswirtschaften gar keine Chance mehr haben, von selbst wieder auf die Beine zu kommen.

Entwicklung im Tages- und Festgeldmarkt

In unserer monatlichen Übersicht über die Entwicklungen beim Tages- und Festgeld steht diesmal der Festgeldmarkt in Vordergrund. Während sich beim Tagesgeld nicht wirklich viel verändert hat, gibt es beim Festgeld in letzter Zeit einen Trend zu höheren Zinsen. Vor Allem bei den eher kürzeren Laufzeiten bis zu zwei Jahren hat sich in der jüngsten Vergangenheit einiges bewegt. Anscheinend reagiert der Markt in diesem Sektor auf die zunehmende Anzahl von attraktiven Tagesgeldangeboten mit einer Zinsgarantie bis zu 6 Monaten.

So hat wie bereits berichtet die SWK Bank ihre Zinsen für verschiedene Laufzeiten gleich zweimal kurz hintereinander nach oben korrigiert. Speziell die Zinsen für eine Laufzeit von 24 Monaten wurden dabei bei beiden Zinssteigerungen bedacht und liegen nun bei 2,55 Prozent.

Auch die Credit Europe Bank hat ihre Zinsen wie berichtet für die Laufzeiten von 12 und 24 Monaten erhöht. Für eine Laufzeit von 12 Monaten stiegen die Zinsen um einen halben Prozentpunkt auf 2,00 Prozent, für 24 Monate um einen viertel Prozentpunkt auf 2,25 Prozent.

Schon davor hatte die Bank of Scotland ihre Festgeldzinsen, allerdings für die längeren Laufzeiten von 4 und 5 Jahren von 3,20 auf 3,50 Prozent, bzw. von 3,65 auf 3,80 Prozent erhöht. Für kurzfristigere und flexiblere Anlagen steht die Bank of Scotland mit ihrem Tagesgeld zu 2,20 Prozent schon seit Monaten konstant an der Spitze der Tagesgeldanbieter. Bei der Bank of Scotland handelt es sich um einen der wenigen Anbieter, der nicht auf Neukundenangebote mit einer begrenzten Zinsgarantie, sondern mit konstant guten Zinsen auf dem Tagesgeldmarkt punktet. Für Neukunden gibt es bis Ende des Jahres auch noch ein Startguthaben von 30.- Euro bei Neueröffnung eines Tagesgeldkontos.

Erst gestern haben die SWK Bank und die Credit Europe Bank ihre Festgeldzinsen auch für die kurze Laufzeit von sechs Monaten auf 1,65, bzw. 1,75 Prozent erhöht. Allerdings gibt es in diesem Bereich deutlich besser verzinste Tagegeldangebote mit einer ähnlichen langen Zinsgarantie.

Fazit: Tagesgeld mit Laufzeiten bis zu zwei Jahren wird im Vergleich zum Tagesgeld wieder interessanter. Auch wenn in der momentanen Lage eher nicht mit Zinssenkungen zu rechnen ist, muss man doch sehen, dass viele Tagesgeldangebote nur Lockangebote für Neukunden sind und nach der versprochenen Zinsgarantie wieder auf ihr übliches deutlich niedrigeres Niveau fallen werden. Eine rühmliche Ausnahme ist nur die Bank of Scotland, die auf dem Tagesgeldmarkt seit langem konstant an der Spitze der Tagesgeldanbieter steht.

Resümee des G-20 Gipfels in Seoul

Wie bereits im Vorfeld zu erwarten war, ist beim G-20 Gipfel in Seoul nicht allzuviel Konkretes herumgekommen. Wie es scheint, konzentrieren sich die 20 wichtigsten Industrienationen und Schwellenländer nach der Schockstarre der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise, in der eine gemeinsame Finanzpolitik geradezu heraufbeschworen wurde, wieder auf ihre eigenen Interessen. Dies führt naturbedingt zu Differenzen. Den schwarzen Peter scheinen diesmal Barack Obama und die Finanzpolitik der USA gezogen zu haben.

Weitgehende Einigung besteht wohl in Hinblick auf schärfere Eigenkapitalvorschriften für Banken, die sogenannten Basel III-Regeln, und auf eine umfassende Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Basel-III-Regeln sollen wie in unserem Artikel „Basel III – Strengere Eigenkapitalregeln beschlossen“ bereits erwähnt dazu beitragen, dass Finanzinstitute über genug Eigenkapital verfügen, um im Falle einer erneuten Krise selbständig und ohne staatliche Unterstützung über die Runden kommen. Zudem hat man sich darauf geeinigt, dass die Vorschläge des IWF, wie die Wirtschaftspolitiken der Länder bewertet und in Einklang gebracht werden sollen, eine Grundlage für die weiteren Beratungen zu diesem Thema darstellen sollen. Die Finanzminister der G20 sollen dazu nun Details ausarbeiten.

Insgesamt wird wohl auch Dank der deutsch-amerikanischen Auseinandersetzungen die Schlagzeile „Obama gegen den Rest der Welt“ als Eindruck dieses Gipfels zurückbleiben. Dabei darf man aber nicht übersehen, dass wie bereits eingangs erwähnt aktuell jede Nation mit ihren Mitteln und Möglichkeiten versucht gut aus der Finanzkrise hervorzugehen. Besonders China hat sich trotz des andauernden Vorwurfs, den Kurs der eigenen Währung mit Augen auf den Export künstlich klein zu halten, geschickt aus der Affäre gezogen, indem es der Anti-Amerika-Allianz beigetreten ist.