Eine Woche Transparenz am Geldautomaten

Eine Woche gilt nun die neue Regelung, dass Bankkunden in Deutschland beim Abheben an Geldautomaten über eventuell anfallende Gebühren informiert werden, bevor sie den Abhebevorgang bestätigen. Einige Institute, die ihre Automaten noch nicht umgerüstet haben, behelfen sich momentan noch mit Aufklebern, die den Kunden über die anfallenden Gebühren unterrichten.

 

Zwar gehören wohl Gebühren für Kunden anderer Institute von 10 oder mehr Euro der Vergangenheit an, doch nach wie vor stehen vor allem die Sparkassen und Volksbanken in der Kritik der Verbraucherschutzzentralen. „Wir sind noch weit von einem angemessenen Niveau entfernt“, kritisiert Frank-Christian Pauli vom Verbraucherzentrale-Bundesverband.

 

Während sich die Privatbanken auf einheitliche Gebühren für Kunden anderer Banken von 1,95 Euro geeinigt haben, liegen die Gebühren bei Sparkassen und Volksbanken für Fremd-Kunden ortsabhängig immer noch bei bis zu 5 Euro oder etwas mehr. Experten veranschlagen die realen Kosten für eine Bargeldabhebung von Kunden anderer Banken bei 70 bis 80 Cent. Da die Gebühren bei Sparkassen und Volksbanken nicht einheitlich geregelt sind, leiden vor allem Kunden im ländlichen Raum, die sich von Sparkassen und Volksbanken abgewandt haben und z.B. zu einer Direktbank gewechselt sind, unter diesem Umstand. Denn in ländlichen Regionen spielen diese Institute ihre Vormachtstellung bei den zur Verfügung stehenden Automaten aus.

 

Sparkassen und Volksbanken führen mit einer gewissen Berechtigung die hohe Anzahl und vor allem flächendeckende Verbreitung ihrer Automaten ins Feld und argumentieren damit, dass der Markt mit der neuen Transparenz das Problem regeln wird. Verbraucherschützer zweifeln allerdings an der preissenkenden Wirkung. „Wer an fremden Automaten abhebt, ist oft in Zeitnot und braucht akut Geld – da wird man kaum mehrere Automaten ausprobieren, bis man den günstigsten gefunden hat“, sagt Pauli.

 

Das Bundeskartellamt wird die Preisentwicklung an den Geldautomaten weiterhin im Auge behalten und droht mit weiteren Konsequenzen, falls sich die Gebühren nicht auf ein vernünftiges Maß einpegeln. Gerade in ländlichen Regionen bleibe abzuwarten, ob sich die Preise tatsächlich bewegen werden, betonte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt.

Automatengebühren: Erneute Kritik an Sparkassen und Volksbanken

Obwohl sich die Gebühren für Bargeldabhebungen an Geldautomaten von Fremdbanken, wie gegen Ende letzten Jahres berichtet, um beziehungsweise unter 5 Euro eingependelt haben, stehen vor allem die Sparkassen und Volksbanken weiterhin in der Kritik. Zwar sind damit Gebühren von bis zu oder sogar über 10 Euro pro Abhebung vom Tisch, allerdings gelten Gebühren von 5 Euro in Expertenkreisen als immer noch zu hoch. Die tatsächlichen Kosten der Banken für Abhebungen von Fremdkunden liegen nach Expertenmeinung unter einem Euro.

Während sich die Privatbanken auf eine einheitliche Gebühr von 1,95 Euro geeinigt haben und auch die PSD- und Sparda-Banken diesem Beispiel gefolgt sind, nutzen die Sparkassen und Volksbanken ihr Automaten-Monopol speziell in ländlichen Gebieten weiterhin aus und berechnen Gebühren bis zu 5 Euro. „Offenbar sollen damit Kunden bestraft werden, die sich günstigere Giro-Anbieter ausgesucht haben und den Geldautomaten der früheren Bank auf Grund kurzer Wege weiter nutzen wollen“, sagt Max Herbst, Inhaber der FMH-Finanzberatung.

Auch die Gebühren für Abhebungen im EU-Ausland bleiben mit fünf bis sieben Euro sehr hoch. Kunden sollten sich bei Reisen ins Ausland vorab über die Gebühren für Bargeldabhebungen mit der ec-Karte informieren. Unter Umständen ist die Bargeldbeschaffung mit einer Kreditkarte die günstigere Alternative. Dies gilt vor allem für einige Direktbanken, die entweder kein oder nur ein kleines Netz an Geldautomaten anbieten. In diesen Fällen ist oftmals eine Bargeldabhebung am Automaten mit einer Visa- oder Mastercard, unter Umständen auch im Inland, günstiger oder sogar kostenlos.

Spätestens ab 15. Januar dieses Jahres müssen Banken in Deutschland an ihren Geldautomaten die Gebühren vor der Bestätigung der Abhebung anzeigen, um dem Kunden einen Abbruch zu ermöglichen. Die Zukunft wird zeigen, ob diese Praxis im Laufe der Zeit zu einer weiteren Senkung der Gebühren führt. Speziell im ländlichen Gebieten ist allerdings zu befürchten, dass die Sparkassen und Volksbanken ihre Vormachtstellung weiterhin ausnutzen. Es wird sicherlich vor allem vom Verhalten der Verbraucher abhängen, ob und wie viel sich in diesem Bereich noch bewegen lässt.

Sparkassen und Volksbanken lenken bei den Automatengebühren ein

Anscheinend hat der Druck des Bundeskartellamts und der Verbraucherschutzorganisationen etwas bewirkt. Laut einer Stichprobe der Tageszeitung „Die Welt“ gehen die bislang von Sparkassen und Genossenschaftsbanken verlangten Automaten-Gebühren für Bargeldabhebungen von Kunden fremder Kreditinstitute um bis zu 87 Prozent zurück. Selbst die Sparkassen und Volksbanken, die bislang 15 Euro oder mehr berechneten gehen wohl mit ihren Gebühren für Fremdabhebungen auf Beträge unter 5 Euro zurück. Die privaten Banken hatten sich in einer gemeinsamen Selbstverpflichtung schon im Spätsommer auf eine Gebühr von unter 5 Euro geeinigt.

Hintergrund ist die ab dem 15. Januar 2011 vorgeschriebene Verpflichtung die Gebühren für Bargeldabhebungen vor der Bestätigung durch den Kunden am Geldautomat anzuzeigen. Bislang wurden die zum Teil übermäßigen Gebühren erst auf dem Kontoauszug und damit für die Kunden zu spät ausgewiesen.

Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken hatten sich in einer vom Bundeskartellamt geforderten Lösung zur Deckelung der unangemessenen Gebühren bis zuletzt mit dem Hinweis auf ihr flächendeckendes und damit kostenintensives Netz an Bargeldautomaten verschlossen. So einigten sich die verschiedenen Bankenverbände lediglich auf die Anzeigepflicht der Gebühren bei der Bargeldabhebung am Automaten. Experten schätzen die tatsächlichen Kosten für die Kreditinstitute bei Fremdabhebungen auf unter einem Euro.

Anscheinend hat der Druck des Bundeskartellamts und der Verbraucherschützer die Sparkassen und Volksbanken nun doch zum Einlenken bewegt. Vielleicht ist der ausschlaggebende Grund aber auch die kommende Anzeigepflicht am Geldautomaten und die damit verbundene Befürchtung, dass Verbraucher besonders teure Geldautomaten meiden. Damit würden den Sparkassen und Genossenschaftsbanken auf Dauer mehr Einnahmen entgehen, als durch eine Anpassung der Gebühren auf ein vernünftiges Maß. Manchmal ist der Spatz in der Hand dann doch besser als die Taube auf dem Dach. Für den Kunden und Verbraucher ist das sicherlich ein Gewinn.

Neuer Skandal bei der Hamburger Sparkase ?

Nach dem Skandal um psychologische Kundenprofile der Hamburger Sparkasse ist die größte deutsche Sparkasse erneut in die Schlagzeilen geraten. Laut NDR hat die Haspa in einer Marketingaktion mit Unterstützung einer Hamburger Grundschule Eltern mehr oder minder dazu gedrängt, für ihre Kinder ein Girokonto bei der Sparkasse zu eröffnen. Hintergrund ist ein gemeinsames Schreiben der Schulleitung und der Haspa, das die Eltern dazu auffordert ein Konto für ihre Kinder zu eröffnen, da das Essen in der Kantine zukünftig mit Geldkarte bezahlt werden soll.

In dem Schreiben von Schulleitung und Haspa heißt es nach NDR-Angaben: „Als Partner der ‚Schule am Walde‘ unterstützen wir sehr gerne die Einführung des neuen Zahlungsmittels und stellen das komplette System zur Verfügung. (…) Bitte eröffnen Sie für Ihr Kind ein Schüler-Girokonto bei der Haspa.“

Sowohl die zuständige Schulbehörde, als auch die Hamburger Sparkasse bemühten sich um Schadensregulierung. „Das geht natürlich überhaupt nicht“, sagte eine Sprecherin der Schulbehörde. Die Schulleitung sei dazu aufgefordert worden, dies klarzustellen. Es müsse gewährleistet sein, dass das Schulessen mit jedweder Geldkarte sowie in bar bezahlt werden könne. Mit Blick auf die große Nähe der Haspa zu der Grundschule als Partner des Bildungsinstituts verwies die Sprecherin auf die Sponsoringrichtlinie, die genau festlege, was möglich sei. Eine Sprecherin der Hamburger Sparkasse betonte, dass in der Schulkantine auch Geldkarten anderer Institute einsetzbar seien. Die Haspa stelle nur das System zur Verfügung und biete ein kostenloses Schüler-Girokonto an.

Ob das wirklich ein neuer Skandal ist, weiß ich nicht. Unwillkürlich habe ich mich an meine schon etwas zurückliegende Grundschulzeit erinnert. Damals ging es nicht um Geldkarten und eine Kantine gab es auch nicht. Für meine Schulspeisung (Kakao oder Milch) haben mir meine Eltern damals noch täglich ein paar Groschen mitgegeben, allerdings kam einmal im Jahr anlässlich des Weltspartags der Sparonkel von der örtlichen Kreissparkasse um nachzusehen, was sich in der Spardose angesammelt hat, die zum Schulbeginn ausgeteilt wurde. Das Geld landete auf einem Sparbuch der KSP, das wohl meine Eltern für mich angelegt hatten. Jetzt raten Sie mal bei welcher Bank ich anlässlich meines ersten Ferienjobs mein erstes Girokonto eröffnet habe?

Inwieweit so eine frühzeitige Werbung und Prägung legitim ist, ist sicherlich fraglich. Umgekehrt stellt sich natürlich die Frage, warum andere Institute die Chance, im Rahmen der Förderung von Bildung Werbung für ihre Angebote zu machen, nicht so nutzen wie die Sparkassen.

Sparkassen und Volksbanken setzen sich durch

Heute einigten sich die im Zentralen Kreditausschuss (ZKA) zusammengeschlossenen Banken darauf, dass Bankkunden die fälligen Gebühren bei der Abhebung an Fremdautomaten angezeigt bekommen. Zudem werden die Kreditinstitute untereinander keine Gebühren mehr verlangen. Eine Obergrenze für die Gebühren, soll es aber weiterhin nicht geben. Damit haben sich die Sparkassen und Volksbanken mit ihrem Vorschlag (siehe auch den Artikel “Der Streit um Gebühren am Geldautomaten eskaliert“ vom 18. August) im ZKA durchgesetzt. Die neue Regelung soll am 15. Januar 2011 in Kraft treten. Laut Aussage des ZKA gehe man davon aus, dass die Regelung schnell zu sinkenden Gebühren führe.

Das Kartellamt sieht dagegen in der neuen Regelung keinen entscheidenden Vorteil für den Verbraucher. Obwohl es positiv sei, dass der Bankkunde am Automaten über die Kosten der Transaktion informiert werde, führe das aber nicht zu sinkenden Gebühren für die Abhebungen. Das Kartellamt drohte mit weiteren Überprüfungen.

Das Bundesverbraucherschutzministerium kritisierte die Einigung. Es sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, behebe aber nicht die völlig überzogenen Gebühren beim Geldabheben an Fremdautomaten in zum Teil zweistelliger Eurohöhe. Man wolle aber dem Kartellamt nicht vorgreifen, das den Sachverhalt noch bis Ende August prüft.

Die privaten Banken wollen dagegen laut Auskunft des Bundesverbands Deutscher Banken (BdB) ab Mitte Januar an ihren Automaten eine einheitliche Gebühr von 1,95 Euro für Fremdkunden erheben und fordern die Sparkassen und Volksbanken auf diesem Beispiel zu folgen.

Wie es aussieht wird uns die Debatte um die Gebühren an Geldautomaten auch in Zukunft noch beschäftigen.

Der Streit um Gebühren am Geldautomaten eskaliert

Wer kennt das nicht? Es gibt immer mal wieder Situationen in denen man schnell Bargeld braucht, aber in der Nähe keinen Geldautomaten der eigenen Bank oder eines entsprechenden Automatenverbunds findet. Natürlich kann man mit der ec-Karte auch Geld an Fremdautomaten abheben, doch die Kosten für diesen Service sind zuletzt so teuer geworden, dass sich vor einigen Monaten das Kartellamt der Angelegenheit angenommen hat. Das Amt hat mehrfach gedroht, die Existenzberechtigung der Automatenverbünde zu prüfen, sofern die Banken keine einvernehmliche Lösung finden, um diese Gebührenexzesse zu begrenzen. Der Zentrale Kreditausschuss (ZKA), in dem alle Bankenverbände sitzen, hatte angeboten, die Gebühren auf höchstens fünf Euro zu deckeln. Dieser Betrag war dem Kartellamt aber zu hoch, daher wurde der Vorschlag im April von der Behörde abgelehnt.

Inzwischen ist der Streit um die Automatengebühren zwischen den Bankengruppen (Sparkassen, Volksbanken, Privatbanken) laut Informationen des Handelsblattes eskaliert. Die Bankengruppen gehen nicht mehr davon aus, dem Kartellamt am 31. August eine einvernehmliche Lösung präsentieren zu können.

Voraussichtlich werden die Privatbanken auf der einen Seite und die Sparkassen und Volksbanken auf der anderen Seite jeweils eigene Konzepte vorstellen. Die Privatbanken wollen die Gebühren an Geldautomaten auf zwei Euro begrenzen, die Sparkassen und Volksbanken wollen keinen Höchstbetrag, dafür soll Kunden an fremden Automaten die fällig werdende Gebühr angezeigt werden.

Der Grund für die unterschiedlichen Standpunkte liegt in der Verteilung der Geldautomaten. Während private Banken ein kleineres und vor allem auf Ballungsräume konzentriertes Automatennetz haben, ist das Netz der Sparkassen und Volksbanken weiter gestreut und bedient vor allem auch ländliche Gebiete. Dadurch entständen diesen Bankengruppen höhere Kosten für die Unterhaltung ihres Automatennetzes.

Die durchschnittlichen Kosten pro Abhebung werden von Experten auf 70 bis 80 Cent geschätzt. Demnach würden die Banken auch bei einer Deckelung auf zwei Euro noch verdienen.

Vertrauen in die Bankberatung stark zurückgegangen

Laut einer von TNS Infratest im Auftrag der ING-DiBa durchgeführten Online-Untersuchung ist das Vertrauen der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland in die Anlageberatung ihrer Bank infolge der durch die Finanzkrise aufgedeckten Missstände stark gesunken. Thema der Umfrage, die vom 12.-21. Mai 2010 durchgeführt wurde, war die Frage nach Interessenkonflikten bei der Bankberatung. Dazu wurden 2.500 Personen zwischen 16 und 64 Jahren befragt.

Auf die Frage, ob die Befragten während einer Beratung schon einmal den Eindruck hatten, dass ihre eigenen Interessen nicht mit denen der Bank übereinstimmen, antworteten 65% mit Ja. Davon gaben 18% an, dass sie sogar schon öfter diesen Eindruck hatten. Lediglich 35% fühlten sich ihren Interessen gemäß beraten.

Zur Interessenlage bei Beratungen zu Geld- und Kapitalanlagen durch ihre Bank oder Sparkasse gaben 40% an, dass nach Ihrer Erfahrung die Interessen des Beraters oder der Bank im Vordergrund stehen, 28% meinten das Verhältnis sei ausgeglichen und nur 32% sahen ihre Interessen im Vordergrund. Eine deutliche Mehrheit von 68% ist also der Meinung, dass die Interessen der Bank bei Beratungsgesprächen einen deutlichen Einfluss haben.

86% der Befragten haben den Eindruck, dass Finanzangelegenheiten in den letzten Jahren immer komplizierter geworden sind, mehr einfache und besser verständliche Anlagemöglichkeiten wünschen sich daher 87%. 82% sind gar der Meinung, dass Finanzprodukte absichtlich so kompliziert und schwer verständlich konzipiert sind, um Gebühren zu verstecken. Den Eindruck, dass der Druck auf die Berater von Seiten der Banken bestimmte Finanzprodukte zu verkaufen gestiegen ist, haben 79%.

Schließlich geben 74% der Befragten an, dass ihr Vertrauen in die Anlageberatung bei Banken und Sparkassen im Verlauf der Finanzkrise gesunken ist und 68% kümmern sich verstärkt selbst um ihre Finanzangelegenheiten.

Insgesamt entsteht also der Eindruck, dass die Finanzkrise dem Vertrauensverhältnis der Kunden zu ihrer Bank nachhaltig geschadet hat.